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Bierstein

Bierstein ist eine Art kalkähnlicher Ablagerung ähnlich dem Kesselstein in Wasserkochern. In den porösen Biersteinablagerungen finden bisweilen Mikroorganismen (Lactobazillen) einen Unterschlupf, der sie vor allem gegenüber einer rein chemischen (alkalischen) Behandlung gegenüber oft unempfindlicher macht. Manche dauerhaft verschleppte Infektion wird versteckten Biersteinablagerungen zugeschrieben.

Bei geringfügigen Ablagerungen kann man durch jodhaltige Desinfektionsmittel, exzessive Hopfung (IPA) oder untergäriger, kalter Gärführung über die Runden kommen und wenn man für das fertige Bier ausreichend Kühlkapazitäten hat, mag es durchaus sein, dass man die Haltbarkeitsgrenze (Abfall pH unter 4.0-4.1) nie erreicht. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Lactobazillen bei Auftreten von „Bierstein im Kaltbereich“ immer anwesend sind und auf Ihre Chance (=bessere Lebensbedingungen) warten!

Oft treten erste „Anflüge“ von Bierstein in Form von hauchdünnen, milchig / gelblich / bräunlichen Ablagerungen erst nach Jahren auf, wirken dann aber als Kristallisationskeime und wachsen rapide zu mm-dicken Schichten an! Betroffen sind vor allem unpolierte Edelstahloberflächen, Schweißnähte, Übergänge, Fugen, Hähne (Kugelhähne!), Steigrohre, aber auch Kunststoffe, kaum jedoch Glas! Großflächige Ablagerungen auf Edelstahl kann man zwar mechanisch abscheuern, aber Fugen und Schweißnähte sind dann meist schon sehr stark betroffen und mechanisch NICHT zugänglich! Oft erkennt man das Problem auch nur, wenn man diese kritischen Bereiche sehr sorgfältig unter die Lupe nimmt!

Bemerkt man einen „Anflug“ von Bierstein, hilft nur mehr eine radikale saure Reinigung. Geeignete Zubereitungen sind in Brauereien und Molkereien erhältlich. Es handelt sich meist um Mischungen von Phosphorsäure und sauren Tensiden, manchmal sogar mit Zusätzen von Salpetersäure.

Dauerhaft verhindern kann man das Aufkommen von Bierstein nur durch Einlegen einer sauren Reinigungs- bzw. Desinfektionsstufe. Auf eine alkalische Reinigung des Gärbehälters kann zur Ablösung von Hopfenharz und Eiweißrückständen nicht verzichtet werden, aber gegen oxalathaltige Biersteinablagerungen sind alkalische Reiniger völlig wirkungslos.